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Schnupfen oder mehr? – Kieferhöhlenentzündung

Kieferhöhlenentzündung

Kieferhöhlenentzündungen sind ein häufig übersehenes Problem, das beispielsweise nach der Extraktion von Zähnen im Oberkiefer auftreten kann. Diese Art der Entzündung betrifft die Kieferhöhlen bwz. die Schleimhaut der großen Nasennebenhöhlen und steht in direkter Verbindung zur Mundgesundheit. Ohne angemessene Behandlung kann eine Kieferhöhlenentzündung ernsthafte Komplikationen darstellen, die zu erheblichen Beeinträchtigungen führen können.

Was ist eine Kieferhöhlenentzündung?

Eine Kieferhöhlenentzündung, medizinisch bekannt als Sinusitis maxillaris, ist eine Entzündung der Schleimhaut in den Kieferhöhlen, den größten Nasennebenhöhlen neben der Nase. Sie entsteht oft als Folge einer Erkältung oder einer Infektion der oberen Atemwege. Diese Kieferhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume und liegen seitlich neben der Nase. Luft gelangt durch verschiedene Gänge von der Nase in die Nebenhöhlen, wodurch Infektionen leicht auf die Kieferhöhlen übergreifen können.

Die Kieferhöhle liegt direkt oberhalb der Wurzelspitzen der oberen Molaren (Backenzähne). Ihre Nähe zu den Oberkieferzähnen erklärt, warum zahnärztliche Eingriffe, insbesondere die Extraktion von Zähnen, ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Kieferhöhlenentzündungen darstellen können. Eine Extraktion kann die dünne Knochenwand zwischen der Zahnwurzel und der Kieferhöhle verletzen oder durchbrechen, was einen direkten Weg für Bakterien in die Kieferhöhle ermöglicht und so Entzündungen fördert.

Die Dauer einer Kieferhöhlenentzündung variiert. Es gibt akute und chronische Formen. Eine akute Sinusitis heilt normalerweise innerhalb von einigen Tagen bis zu zwei Wochen, während chronische Entzündungen länger als zwei Monate anhalten können. In der Regel spricht man von einer chronischen Sinusitis, wenn Symptome häufiger als viermal im Jahr auftreten.

Ist eine Kieferhöhlenentzündung ansteckend?

Eine akute Kieferhöhlenentzündung ist ansteckend und kann durch Tröpfcheninfektion übertragen werden, ähnlich wie eine Erkältung. Bakterien oder Viren, die in den Tröpfchen beim Niesen oder Husten einer infizierten Person enthalten sind, können leicht auf andere übertragen werden. Im Gegensatz dazu ist eine chronische Kieferhöhlenentzündung in der Regel nicht ansteckend.

Ursachen und Symptomatik

Eine Kieferhöhlenentzündung kann verschiedene Ursachen haben, oft tritt sie jedoch als Folge einer Erkältung auf, wenn Viren in die Kieferhöhle gelangen. Faktoren wie eine verkrümmte Nasenscheidewand, Nasenpolypen oder vergrößerte Rachenmandeln können das Risiko erhöhen. Wenn das Immunsystem geschwächt ist, können auch Bakterien eindringen und eine Entzündung verursachen. In seltenen Fällen können Pilze oder Allergien die Infektion auslösen.

Zwischen 20 und 40 Prozent der Kieferhöhlenentzündungen haben ihren Ursprung im Zahnbereich. Dies kann nach einer Zahnextraktion auftreten, wenn zum Beispiel eine entzündete Zahnwurzel im Oberkiefer vorliegt. In solchen Fällen wird von einer odontogenen Kieferhöhlenentzündung gesprochen. Auch Implantate, tiefe Zahnfleischtaschen durch Parodontitis oder Kieferzysten können Grund einer Entzündung sein.

Bei einer odontogenen Sinusitis maxillaris sind oft Bakterien die Verursacher. Sie gelangen von einer entzündeten Zahnwurzel über den Kieferknochen in die Kieferhöhle und entzünden dort die Schleimhaut. Manchmal kann auch eine Kiefer-OP zu einer Entzündung führen, wenn die Kieferhöhlenschleimhaut versehentlich verletzt wird, beispielsweise beim Ziehen eines Zahns im Oberkiefer.

Die Symptome können von leichten Unannehmlichkeiten bis hin zu erheblichen Schmerzen im betroffenen Bereich reichen. Zusätzlich können eine verstopfte Nase, eitriger Ausfluss aus der Nase, Kopfschmerzen und möglicherweise Fieber auftreten. Für eine präzise Diagnose werden neben der klinischen Untersuchung häufig bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Computertomographie eingesetzt.

Behandlungsmaßnahmen

Die Behandlung einer Kieferhöhlenentzündung richtet sich nach dem Schweregrad der Entzündung. Häufig werden Antibiotika zur Bekämpfung der bakteriellen Infektion eingesetzt. Ergänzend können dekongestive Nasensprays oder -tropfen, Schmerzmittel und gegebenenfalls kortisonhaltige Präparate zur Symptomlinderung verordnet werden.

Bei wiederkehrenden oder chronischen Entzündungen können chirurgische Maßnahmen erforderlich sein, um eine langfristige Lösung zu schaffen. Dazu zählt die chirurgische Erweiterung der natürlichen Öffnungen der Kieferhöhlen, was eine verbesserte Drainage und Belüftung ermöglicht.

Prävention ist der Schlüssel zur Vermeidung einer Kieferhöhlenentzündung. Eine sorgfältige zahnärztliche Bewertung vor der Extraktion eines Zahnes kann das Risiko einer Beteiligung der Kieferhöhlen minimieren. Wichtig sind zudem eine ausgezeichnete Mundhygiene, das Vermeiden von Rauchen und die Stärkung des Immunsystems durch eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Betätigung.

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