Wenn von Osteoporose die Rede ist, denken viele zunächst an brüchige Wirbelkörper oder Oberschenkelhalsbrüche. Doch der sogenannte Knochenschwund betrifft nicht nur große Knochen im Körper – auch der Kiefer kann betroffen sein. Ein fortschreitender Knochenschwund im Kiefer hat weitreichende Auswirkungen auf die Zahngesundheit, den Halt von Zahnimplantaten und die allgemeine Lebensqualität.
Knochenschwund bzw. Osteoporose ist eine chronische Erkrankung des Skelettsystems, bei der die Knochendichte und -masse abnimmt. Die Knochenstruktur wird porös und instabil – sie verlieren an Festigkeit und brechen leichter. Besonders häufig betroffen sind ältere Menschen, vor allem Frauen nach den Wechseljahren, da der Östrogenspiegel sinkt – ein Hormon, das wichtig für den Knochenstoffwechsel ist.
Der Kieferknochen bildet da keine Ausnahme: Auch hier kann es durch Osteoporose zu einem Abbau der Knochensubstanz kommen. Der Unterschied: Während Knochenschwund im Oberschenkel oder Rücken meist Schmerzen oder Brüche verursacht, bleibt der Abbau im Kiefer oft lange unbemerkt – bis erste Symptome auftreten.
Anders als etwa ein Knochenbruch an der Hüfte, entwickelt sich Osteoporose im Kiefer oft schleichend. Dennoch gibt es einige typische Anzeichen:
Die Diagnose einer Osteoporose erfolgt in der Regel durch eine Knochendichtemessung, das sogenannte DXA-Verfahren. Dabei wird die Knochendichte an typischen Risikozonen wie der Wirbelsäule oder dem Oberschenkelhals gemessen. Der Kieferknochen wird bei dieser Standarduntersuchung jedoch nicht erfasst – deshalb ist eine zusätzliche zahnärztliche Diagnostik wichtig.
Im Rahmen einer zahnärztlichen Untersuchung können Röntgenaufnahmen oder moderne 3D-Bildgebungsverfahren wie die Digitale Volumentomographie (DVT) genaue Informationen über die Struktur des Kieferknochens liefern. So lässt sich frühzeitig erkennen, ob bereits Knochenrückgang vorliegt.
Auch die Messung der Zahnfleischtaschen und die Beurteilung der Zahnfestigkeit sind wichtige Hinweise: Tiefe Taschen oder lockere Zähne können auf einen fortschreitenden Knochenabbau hindeuten.
Besonders wichtig ist, dass Patient:innen ihren Zahnarzt über eine bestehende Osteoporose oder die Einnahme entsprechender Medikamente – wie Bisphosphonate – informieren. Diese Information kann den Verlauf zahnmedizinischer Behandlungen entscheidend beeinflussen und hilft, Komplikationen wie eine Kiefernekrose zu vermeiden.
Knochenschwund hat viele Ursachen. Einige lassen sich beeinflussen, andere nicht:
Die Kiefernekrose ist eine ernsthafte Komplikation, bei der Teile des Kieferknochens absterben. Sie tritt selten spontan auf, sondern meist im Zusammenhang mit bestimmten Medikamenten, die zur Behandlung von Osteoporose eingesetzt werden – insbesondere Bisphosphonate oder Denosumab. Diese Wirkstoffe hemmen zwar den Knochenabbau, behindern aber gleichzeitig die natürliche Heilung des Knochens, vor allem im stark durchbluteten und belasteten Kieferbereich.
Wird während der Medikamenteneinnahme ein Zahn gezogen oder ein Implantat gesetzt, kann es passieren, dass die Wunde nicht richtig verheilt und der Knochen an dieser Stelle freiliegt. Dadurch entsteht eine Eintrittspforte für Bakterien, was zu Entzündungen und im schlimmsten Fall zu einer Nekrose führen kann – also dem Absterben von Knochengewebe.
Erkennbar ist eine Kiefernekrose unter anderem an freiliegendem Kieferknochen im Mund, schlecht heilenden Wunden, Schmerzen, Schwellungen oder eitrigem Ausfluss. Oft verläuft die Erkrankung zunächst schmerzlos, was sie besonders tückisch macht.
Deshalb ist es sehr wichtig, dass Patient:innen ihre Zahnärztin oder ihren Zahnarzt über eine laufende oder geplante Osteoporosebehandlung informieren – vor allem, wenn Medikamente wie Bisphosphonate oder Denosumab eingenommen werden. Idealerweise sollten alle notwendigen zahnärztlichen Eingriffe vor Beginn der medikamentösen Therapie erfolgen, um das Risiko einer Kiefernekrose zu minimieren.
Eine gesunde Lebensweise und gezielte Maßnahmen können helfen, den Kieferknochen zu stärken und Knochenschwund zu verhindern. Hier sind einige präventive Tipps, die besonders für Menschen mit Osteoporose oder einem erhöhten Risiko von Knochenschwund wichtig sind.
Haben Sie noch Fragen zum Thema Knochenschwund im Kiefer? Kontaktieren Sie uns gerne! Wir nehmen uns selbstverständlich die Zeit, um Sie individuell und fundiert zu beraten.
Die Praxis von Dr. Dr. Hendrik Fuhrmann und Kollegen bietet Ihnen professionelle und sorgfältige Behandlungen in den Bereichen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Implantologie für Patienten aus Hamm und den umliegenden Kreisen Ahlen, Beckum, Lippetal, Welver, Werl, Bönen, Unna, Kamen, Bergkamen und Werne.
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