Eine Zyste im Kiefer bleibt oft lange unbemerkt. Sie verursacht in vielen Fällen keine Schmerzen und wird meist zufällig bei routinemäßigen Röntgenuntersuchungen entdeckt. Doch trotz ihres stillen Wachstums können Kieferzysten erhebliche Auswirkungen auf den Kieferknochen und die umliegenden Strukturen haben. Ihr unscheinbares Auftreten täuscht darüber hinweg, dass sie im Verlauf zu funktionellen Problemen oder Schäden führen können – insbesondere, wenn sie unbehandelt bleiben.
Zysten sind abgegrenzte, flüssigkeitsgefüllte Hohlräume im Gewebe, die von einer dünnen Membran, der sogenannten Zystenwand, umgeben sind. Sie können in nahezu allen Körperregionen auftreten und entwickeln sich meist langsam. In den meisten Fällen sind Zysten gutartig und verursachen zunächst keine Beschwerden. Dennoch können sie – je nach Lage und Größe – umliegendes Gewebe verdrängen oder schädigen.
Kieferzysten sind Zysten, die sich im Ober- oder Unterkiefer bilden. Sie entstehen häufig im Zusammenhang mit den Zähnen, etwa durch Entzündungen an der Zahnwurzel oder im Bereich von noch nicht durchgebrochenen Zähnen. Man unterscheidet dabei verschiedene Formen, darunter:
Kieferzysten wachsen in der Regel langsam, können aber – je nach Ausdehnung – den Kieferknochen schwächen, Nachbarzähne verschieben oder das umliegende Gewebe beeinträchtigen. Ihre frühzeitige Erkennung und Behandlung ist daher medizinisch sinnvoll.
Kieferzysten sind in den allermeisten Fällen gutartig. Sie entstehen typischerweise aus Entzündungsprozessen oder Entwicklungsstörungen im Zusammenhang mit den Zähnen und wachsen in der Regel langsam. Obwohl sie sich ausbreiten und umliegende Strukturen verdrängen können, handelt es sich nicht um bösartige Tumoren im klassischen Sinne.
Allerdings ist es wichtig, zwischen gutartigen Zysten und anderen, selteneren krankhaften Veränderungen im Kieferbereich zu unterscheiden. In sehr seltenen Fällen kann eine zunächst gutartige Zyste entarten oder es kann sich um eine zystenähnliche Struktur handeln, die von Anfang an tumorös ist. Dazu zählen bestimmte Formen wie der sogenannte „keratozystische odontogene Tumor“, der früher als aggressive Zystenform klassifiziert wurde und heute als potenziell rezidivierende Tumorform gilt.
Symptome wie anhaltende Schmerzen, auffällige Schwellungen oder Veränderungen der Zahnstellung sollten ernst genommen werden, da sie auch auf andere, ernstere Erkrankungen hinweisen können. Eine genaue Diagnostik – in der Regel durch bildgebende Verfahren wie Röntgen oder DVT (Digitale Volumentomografie) – ist daher entscheidend, um zwischen einer harmlosen Zyste im Kiefer und möglichen tumorösen Veränderungen zu unterscheiden.
Die Diagnose einer Kieferzyste erfolgt in der Regel durch bildgebende Verfahren, meist im Rahmen einer zahnärztlichen Routineuntersuchung. Da Kieferzysten oft symptomlos wachsen, bleiben sie lange unentdeckt und werden häufig zufällig auf Röntgenaufnahmen sichtbar. Typisch ist dabei ein rundlicher oder ovaler, klar begrenzter Schatten im Kieferknochen.
Für eine genauere Beurteilung – insbesondere bei größeren oder ungewöhnlich gelegenen Zysten – kommen moderne Verfahren wie die digitale Volumentomografie (DVT) oder eine Computertomografie (CT) zum Einsatz. Diese liefern dreidimensionale Bilder und ermöglichen eine exakte Einschätzung von Größe, Lage und möglicher Ausdehnung der Zyste im Kiefer.
Zur definitiven Diagnose ist nach der chirurgischen Entfernung oft eine feingewebliche Untersuchung (Histopathologie) notwendig. Dabei wird das entnommene Gewebe unter dem Mikroskop analysiert, um die Art der Zyste eindeutig zu bestimmen und bösartige Veränderungen sicher auszuschließen.
Die Entstehung von Kieferzysten lässt sich grob in zwei Hauptursachen unterteilen: entzündliche Prozesse und entwicklungsbedingte Störungen.
Entzündliche Zysten, wie die radikuläre Zyste, entstehen meist durch chronische Entzündungen an der Zahnwurzel – häufig infolge tiefer Karies, einer abgestorbenen Zahnpulpa oder einer unbehandelten Wurzelentzündung. Der Körper reagiert darauf, indem er den betroffenen Bereich mit einer Zystenwand abkapselt.
Entwicklungsbedingte Zysten entstehen unabhängig von Entzündungen, meist im Zusammenhang mit der Zahnentwicklung. Dazu zählt die follikuläre Zyste, die sich um die Krone eines noch nicht durchgebrochenen Zahns bildet. Auch keratozystische odontogene Tumoren gehören zu dieser Gruppe und treten teils im Rahmen genetischer Syndrome auf.
Zusätzlich können Faktoren wie Zahnretention, überzählige Zähne, Kieferverletzungen oder seltene angeborene Fehlbildungen die Entstehung begünstigen. Oft ist ein Zusammenspiel mehrerer Ursachen beteiligt.
Obwohl eine Zyste im Kiefer meist langsam wächst und lange symptomlos bleibt, kann sie mit der Zeit und bei zunehmender Größe folgende Probleme verursachen:
Die Behandlung von Kieferzysten richtet sich vor allem nach Größe, Lage und Art der Zyste sowie den Beschwerden des Patienten. Ziel ist es, die Zyste vollständig zu entfernen, um Komplikationen zu vermeiden und den Kieferknochen zu erhalten. Die gängigsten Behandlungsmethoden sind:
Nach der Entfernung einer Kieferzyste sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig, um den Heilungsprozess zu beobachten und sicherzustellen, dass keine neuen Zysten entstehen. Meist erfolgen in den ersten Monaten nach der Operation mehrere Röntgenaufnahmen, um das Knochenwachstum zu überwachen. Bei bestimmten Zystenarten kann eine längere Nachsorge über mehrere Jahre sinnvoll sein, da sie gelegentlich erneut auftreten können.
Haben Sie noch Fragen zum Thema Kieferzyste? Kontaktieren Sie uns gerne! Wir nehmen uns selbstverständlich die Zeit, um Sie individuell und fundiert zu beraten.
Die Praxis von Dr. Dr. Hendrik Fuhrmann und Kollegen bietet Ihnen professionelle und sorgfältige Behandlungen in den Bereichen Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Implantologie für Patienten aus Hamm und den umliegenden Kreisen Ahlen, Beckum, Lippetal, Welver, Werl, Bönen, Unna, Kamen, Bergkamen und Werne.
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