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Implantatbrücke: Die Maßnahme bei großen Zahnlücken

Implantatbrücke

Wenn mehrere Zähne nebeneinander fehlen, verliert das Gebiss nicht nur an Funktion, sondern auch an Stabilität und Ausdruck. Die entstandene Lücke wirkt sich auf das Kauen, Sprechen und oft auch auf das Selbstbewusstsein aus. Eine präzise gefertigte Implantatbrücke kann hier mehr als nur ersetzen: sie gibt dem Gebiss seine natürliche Kraft und Form zurück.

Was ist eine Implantatbrücke?

Eine Implantatbrücke ist ein festsitzender Zahnersatz, der mehrere nebeneinander fehlende Zähne ersetzt. Sie wird auf zwei oder mehr Implantaten befestigt, die zuvor im Kieferknochen eingesetzt wurden und dort als künstliche Zahnwurzeln dienen. Die Brücke besteht aus einem durchgehenden Brückenkörper mit mehreren verbundenen Zahngliedern, die die Zahnlücke vollständig überdecken.

Die Zahl der benötigten Implantate richtet sich nach der Größe der Lücke, den funktionellen Anforderungen und der Qualität des vorhandenen Kieferknochens. In vielen Fällen reicht es aus, zwei Implantate zu setzen, um drei oder mehr Zähne zu ersetzen. Die Brücke wird entweder verschraubt oder zementiert, je nach gewähltem System und individueller Situation.

Im Unterschied zu einer herkömmlichen Brücke basiert die Implantatbrücke nicht auf natürlichen Zähnen. Das bedeutet, dass keine gesunden Nachbarzähne beschliffen werden müssen, um als Brückenpfeiler zu dienen. Dadurch bleibt die vorhandene Zahnsubstanz vollständig erhalten, was sich positiv auf die langfristige Stabilität und Gesundheit des gesamten Gebisses auswirkt.

Zum Einsatz kommt eine Implantatbrücke vor allem dann, wenn mehrere Zähne nebeneinander fehlen, wenn keine geeigneten Pfeilerzähne vorhanden sind oder wenn ein zahnloser Kiefer mit festsitzendem Zahnersatz versorgt werden soll. Sie gilt als langlebige, funktionell belastbare und ästhetisch hochwertige Lösung zur Wiederherstellung einer vollständigen Zahnreihe.

Welche Materialen kommen zum Einsatz?

Für die Langlebigkeit, Verträglichkeit und Ästhetik einer Implantatbrücke ist die Wahl des Materials entscheidend. Je nach Anforderungen an Funktion, Belastung und Sichtbarkeit stehen unterschiedliche Werkstoffe zur Verfügung.

Typische Materialien sind:

  • Titan (Implantate): Bewährtes, biokompatibles Material mit hoher Festigkeit
  • Zirkonoxid (Implantate): Metallfreie Alternative mit hoher Ästhetik und Verträglichkeit
  • Zirkonkeramik (Brückengerüst): Besonders stabil und lichtdurchlässig, ideal im sichtbaren Bereich
  • Vollkeramik: Natürlich wirkend, vor allem im Frontzahnbereich beliebt
  • Metallkeramik: Robuste Konstruktion mit Keramikverblendung für den Seitenzahnbereich
  • CAD/CAM-gefertigte Abutments: Individuell geformte Verbindungsteile zwischen Implantat und Brücke
  • Kunststoffprovisorien: Übergangslösungen während der Einheilzeit

Für wen ist die Implantatbrücke geeignet?

Nicht jeder Patient ist automatisch ein Kandidat für eine Implantatbrücke, doch bei vielen bietet sie eine hervorragende Lösung. Voraussetzung ist eine stabile Ausgangssituation im Kiefer sowie die Bereitschaft zur Mitwirkung bei Pflege und Nachsorge.

Geeignet ist die Implantatbrücke bei:

  • Mehreren nebeneinander fehlenden Zähnen (ab 3 Stück)
  • Freiendsituationen ohne natürliche Pfeilerzähne
  • Zahnlosen Kiefern mit Wunsch nach festsitzendem Zahnersatz
  • Genügendem Kieferknochen oder erfolgreichem Knochenaufbau
  • Guter Mundhygiene und gesundem Zahnfleisch
  • Allgemein stabiler Gesundheit für die Implantation
  • Ablehnung von herausnehmbarem Zahnersatz

Ob eine Implantatbrücke infrage kommt, wird nach ausführlicher Diagnostik und Planung individuell entschieden.

Wie verläuft die Behandlung?

Die Behandlung erfolgt in mehreren Etappen und kann sich über einige Monate erstrecken. Ziel ist ein stabiles, funktionierendes und ästhetisch überzeugendes Ergebnis.

  • Schritt 1: Planung und Diagnostik – Zunächst erfolgt eine detaillierte Analyse mittels Röntgen oder 3D-DVT. Anzahl, Position und Achse der Implantate werden exakt geplant.
  • Schritt 2: Implantation – Die Implantate werden unter lokaler Betäubung in den Kiefer eingesetzt. Falls nötig, erfolgt zuvor ein Knochenaufbau.
  • Schritt 3: Einheilphase – In der Regel dauert die Osseointegration 3 bis 6 Monate. Währenddessen kann ein Provisorium getragen werden.
  • Schritt 4: Freilegung und Abformung – Nach der Einheilzeit werden die Implantate freigelegt und eine präzise Abformung erstellt.
  • Schritt 5: Eingliederung der Brücke – Die fertige Brücke wird passgenau eingesetzt und zementiert oder verschraubt. Abschließend erfolgt eine Funktionskontrolle.
  • Schritt 6: Nachsorge – Regelmäßige Kontrollen und professionelle Reinigungen sind unerlässlich für den Langzeiterfolg.

Welche Formen gibt es?

Implantatbrücken lassen sich in mehreren Varianten realisieren, abhängig von der Anzahl der fehlenden Zähne, dem vorhandenen Knochenangebot und den individuellen Anforderungen.

Die am häufigsten eingesetzte Form ist die festsitzende Implantatbrücke. Sie wird dauerhaft auf zwei oder mehr Implantaten befestigt und ersetzt mehrere nebeneinanderliegende Zähne in einem Stück. Diese Versorgung ist besonders stabil, ästhetisch ansprechend und vermittelt ein natürliches Kaugefühl.

Eine weitere Möglichkeit ist die Hybridbrücke, bei der sowohl Implantate als auch natürliche Zähne als Pfeiler dienen. Diese Lösung erfordert eine sorgfältige Planung, da sich die biologischen und mechanischen Eigenschaften von Implantaten und natürlichen Zähnen unterscheiden. Sie findet nur dann Anwendung, wenn die Voraussetzungen im Kiefer ideal sind.

Bei vollständigem Zahnverlust kann eine festsitzende Brücke auf mehreren Implantaten verankert werden. In der Regel werden dafür vier bis sechs Implantate eingesetzt, um eine durchgehende Brückenkonstruktion zu tragen. Diese Variante bietet hohen Tragekomfort, festen Halt und verzichtet auf herausnehmbare Elemente.

Welche Form im individuellen Fall geeignet ist, entscheidet sich anhand der klinischen Situation, der ästhetischen Ansprüche und der funktionellen Anforderungen. Eine fundierte Diagnostik und präzise Planung sind dabei unverzichtbar.

Wie erfolgt die Reinigung?

Auch wenn eine Implantatbrücke fest sitzt, ist sie auf regelmäßige Pflege angewiesen. Eine unzureichende Hygiene kann zu Entzündungen am Implantat führen, vergleichbar mit Parodontitis bei natürlichen Zähnen.

Die tägliche Zahnpflege sollte mit einer weichen Zahnbürste und einer fluoridhaltigen Zahnpasta erfolgen. Besonders wichtig ist die Reinigung unter den Brückengliedern und rund um die Implantatpfeiler. Hierfür eignen sich Interdentalbürsten oder spezielle Implantat-Zahnseide. Eine Munddusche kann ergänzend eingesetzt werden, um Speisereste zu entfernen.

Zudem sollten regelmäßige professionelle Zahnreinigungen (alle 3–6 Monate) eingeplant werden. So lassen sich Entzündungen frühzeitig erkennen und vermeiden. Mit einer konsequenten Pflege kann eine Implantatbrücke viele Jahre lang funktionstüchtig bleiben.

Die Vorteile einer Implantatbrücke

  • Festsitzender, stabiler Zahnersatz mit natürlichem Gefühl
  • Keine Beschädigung gesunder Nachbarzähne
  • Schutz vor Knochenschwund durch funktionelle Belastung
  • Ästhetisch hochwertige Materialien für ein natürliches Lächeln
  • Verbesserte Kaufunktion und Sprachqualität
  • Lange Haltbarkeit bei guter Pflege
  • Alternative zur herausnehmbaren Prothese

MKG Hamm – Ihr Ansprechpartner für Mund-, Gesichts- und Kieferchirurgie in Hamm

Haben Sie noch Fragen zum Thema Implantatbrücke? Kontaktieren Sie uns gerne! Wir nehmen uns selbstverständlich die Zeit, um Sie individuell und fundiert zu beraten.

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